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Aktuelles
aus Berlin: Strukturreform des
Versorgungsausgleichs Verbesserter Schutz für geistiges Eigentum Ausgabe
Nr. 9/2008 v. 24.04.2008 |
Neue Straftatbestände wegen Vorbereitung
terroristischer Straftaten |
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Aktuelles aus Berlin: Strukturreform des VersorgungsausgleichsDer
Referentenentwurf
für ein Gesetz zur Strukturreform des Versorgungsausgleichs (VAStrRefG)
sieht vor, dass grundsätzlich jedes Anrecht der Ehegatten auf eine Versorgung
intern geteilt werden soll, d.h. im Versorgungssystem des jeweiligen
ausgleichspflichtigen Ehegatten. Wenn der Wertunterschied gering ist oder es
sich um kleine Ausgleichswerte handelt, soll nach dem Entwurf der
Versorgungsausgleich in der Regel nicht mehr durchgeführt werden. Zudem soll
die Reform den Eheleuten mehr Spielraum geben, den Versorgungsausgleich durch
Vereinbarung zu regeln. Bei einer Ehezeit von bis zu drei Jahren soll ein
Versorgungsausgleich nicht mehr stattfinden. Die BRAK äußerte gegen diese
Neuregelung in der BRAK-Stellungnahme-Nr.
12/2008 - wie bereits in der BRAK-Stellungnahme-Nr.
40/2007 zum Diskussionsentwurf
- Bedenken. Die BRAK befürchtet insgesamt eine erhebliche Zusatzbelastung der
Familiengerichte durch die geplanten Lesen Sie auch die Zusammenfassung
der BRAK zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Modernisierung von Verfahren im anwaltlichen und
notariellen Berufsrecht. TelekommunikationsüberwachungLaut der Antwort der
Bundesregierung (BT-Drs. 16/8689) auf eine
Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (BT-Drs. 16/8570) prüft die Bundesregierung derzeit die Auswirkungen
des BVerfG-Urteils zu Online-Durchsuchungen vom 27.02.2008 (1
BvR 370/07; 1 BvR 595/07, vgl. BVerfG-
Pressemitteilung-Nr. 22/2008 v. 27.02.2008) im Hinblick auf die so
genannte Quellen-Telekommunikationsüberwachung. Daher sei eine abschließende
Aussage, ob eine Rechtsgrundlage für die
Quellen-Telekommunikationsüberwachung in der Strafprozessordnung verankert
werde, derzeit nicht möglich. Lesen Sie zu diesem Thema
KammerInfo 7
und 5/2008
sowie 23,
22,
21,
17,
15,
13
und 12/2007.
Verbesserter Schutz für geistiges EigentumDer Bundestag hat am 11.04.2008
den Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Durchsetzung von Rechten des
geistigen Eigentums (BT-Drs.
16/5048) beschlossen. Durch den Gesetzentwurf, der die Richtlinie
2004/48/EG umsetzt, sollen die Gesetze zum Schutz des geistigen Eigentums
novelliert werden. Unter anderem soll der Kampf gegen Produktpiraterie
erleichtert und das geistige Eigentum gestärkt werden. Die BRAK wandte sich
mit der BRAK-Stellungnahme-Nr.
26/2007 und mit der BRAK-Pressemitteilung-Nr.
21 v. 20.06.2007 gegen die vorgesehen Deckelung der ersatzfähigen
Rechtsanwaltsvergütung bei erstmaligen Abmahnungen in einfach gelagerten
Fällen mit einer nur unerheblichen Rechtsverletzung. Wir berichteten zu
diesem Thema in KammerInfo 8/2008
sowie 12,
5
und 2/2007.
Lesen Sie auch die BMJ-
Pressemitteilung v. 11.04.2008. Fahrverbot auf ZeitDer Bundesrat hat den
Entwurf eines Gesetzes zur Einführung des Fahrverbots als Hauptstrafe (BT-Drs. 16/8695)
vorgelegt. Das Fahrverbot auf Zeit soll nach der vorgeschlagenen Neuregelung
neben der Geld- oder Freiheitsstrafe in das StGB aufgenommen werden. In
Fällen, in denen die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse der
Verurteilten für eine Geldstrafe nicht geeignet seien, die mit ihr verfolgten
Zwecke zu erfüllen und eine Freiheitsstrafe nach Lage des Falles unangemessen
hart erscheine, könne das Fahrverbot als selbstständige Hauptstrafe greifen. Neue Straftatbestände wegen Vorbereitung terroristischer StraftatenDas BMJ hat am 21.04.2008
einen Gesetzentwurf zur Einführung neuer Straftatbestände wegen Vorbereitung
terroristischer Straftaten zur Stellungnahme an die Länder und betroffenen
Verbände versandt. Der Referentenentwurf
eines Gesetzes zur Verfolgung der Vorbereitung von schweren Gewalttaten
sieht vor, dass die Vorbereitung schwerer terroristischer Gewalttaten genauso
bestraft wird wie die Anleitung zur Begehung solcher Taten. Zudem soll das
Aufnehmen oder Unterhalten von Beziehungen zu einer terroristischen
Organisation zukünftig strafbar sein, wenn dies in der Absicht geschieht,
sich in der Begehung von Anschlägen unterweisen zu lassen. Der Entwurf sieht
vor, dass flankierend neue aufenthaltsrechtliche Vorschriften beschlossen
werden, die die Möglichkeit vorsehen, einen Ausländer, der eine schwere
Gewalttat vorbereitet, auszuweisen bzw. ein Einreiseverbot gegen ihn zu
verhängen. Lesen Sie hierzu die BMJ-Pressemitteilung
v. 21.04.2008. Deutsch- Chinesischer RechtsstaatsdialogAm 21. und 22.04.2008 fand
in München das 8. Deutsch-Chinesische Rechtsstaatssymposium statt, an
dem auch der Präsident der BRAK teilnahm. Die Bundesjustizministerin und der
Leiter des Rechtsamts des Staatsrates der Volksrepublik China einigten sich
im Rahmen der Veranstaltung auf die Fortsetzung des Deutsch-Chinesischen
Rechtsstaatsdialogs und trafen eine Vereinbarung für ein neues
Zweijahresprogramm. Lesen Sie hierzu die BMJ-Pressemitteilung
v. 21.04.2008. Weitere Informationen finden Sie unter www.bmj.bund.de/rechtsstaatsdialog
oder hier. DAIDas Deutsche Anwaltsinstitut
präsentiert die 1. Jahresarbeitstagung Erbrecht" am 16. und 17.05.2008
in Heusenstamm. Weitere Informationen finden Sie hier. |
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Bundesrechtsanwaltskammer, Büro Berlin,
Littenstraße 9, 10179 Berlin, Tel: 030/ 28 49 39 0 , Redaktion und Bearbeitung: RAin Friederike Lummel; RA Stephan Göcken, Frauke Karlstedt |
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