Betrugsversuche von Fake-Kanzleien: BRAK gibt Handlungsempfehlungen
Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen gefälschte Kanzleien mit unterschiedlichen Vorwänden zu Zahlungen auffordern. Die BRAK gibt Handlungsempfehlungen, wie in solchen Fällen zu verfahren ist und welche Stellen Betroffene informieren sollten.
09.04.2025 | Der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) und den Rechtsanwaltskammern sind wiederholt Fälle bekannt geworden, in denen Personen von vermeintlichen Rechtsanwaltskanzleien kontaktiert wurden und zu Zahlungen gebracht werden sollten. Die BRAK selbst kann derartige Fälle weder untersuchen noch ahnden.
Für Betroffene hat sie jedoch Handlungshinweise veröffentlicht, in denen die häufigsten Fallkonstellationen geschildert werden. Dabei handelt es sich um vermeintliche Insolvenzverkäufe, das Einziehen vermeintlicher Forderungen sowie Abmahnungen, die zum Teil mit der Aufforderung verbunden sind, eine Unterlassungserklärung abzugeben.
Die BRAK empfiehlt, in Verdachtsfällen anhand des Bundesweiten Amtlichen Anwaltsverzeichnisses zu prüfen, ob die vermeintliche Anwältin bzw. der vermeintliche Anwalt tatsächlich existiert und sie bzw. ihn nur über die dort angegebenen Kontaktwege, falls möglich, am besten über das besondere elektronische Anwaltspostfach (beA), zu kontaktieren. Denn in den Schreiben werden häufig zwar die Namen existierender Anwältinnen und Anwälte, aber falsche Kontaktdaten angegeben.
Im Fall von vermeintlichen Insolvenzverkäufen empfiehlt die BRAK eine Überprüfung anhand der amtlichen Insolvenzbekanntmachungen; bei Betrugsversuchen sollten Betroffene die Polizei und die örtlich zuständige Rechtsanwaltskammer informieren.
Ferner gibt die BRAK Hinweise, was zu tun ist, wenn man von einem Identitätsdiebstahl oder dem Missbrauch der eigenen persönlichen Daten oder der Kanzleiinformationen betroffen ist. Zu den wichtigsten Schritten neben einer Anzeige bei der Polizei zählen dann Informationen an den Diensteanbieter, der die betroffene Website hostet sowie an die Stelle, welche die Domain verwaltet und an die Rechtsanwaltskammer, in deren Bezirk die Fake-Kanzlei ihren vermeintlichen Sitz hat.
Weiterführende Informationen
Handlungshinweise der BRAK (PDF)
Bundesweites Amtliches Anwaltsverzeichnis
Insolvenzbekanntmachungen