Nachrichten aus Berlin | Ausgabe 24/2021

Unterstützung für afghanische Juristinnen und Juristen

Das Bündnis „Luftbrücke Afghanistan“ ist auf der Suche nach Stipendien, Ausbildungsmöglichkeiten und offenen Stellen für afghanische Richter:innen und Anwält:innen, um diesen die sichere Einreise nach Deutschland zu ermöglichen.

01.12.2021Newsletter

Diese zählen nach der Machtübernahme der Taliban zu den besonders gefährdeten Personengruppen. Verurteilte Taliban wurden aus den Gefängnissen entlassen und fahnden nach den Menschen, die an ihrer Verurteilung mitgewirkt haben. Auch Jurist:innen im Bereich des Familien- und Zivilrechts, die Scheidungsfälle bearbeitet haben oder sich auf anderem Wege für die Rechte von Frauen eingesetzt haben, sind hochgefährdet.

Zahllose Menschen haben sich bei dem Bündnis gemeldet und da Deutschland nach derzeitigem Stand keine Personen aus dringenden humanitären Gründen aufnimmt, ist konkrete Hilfe gefragt. Gesucht werden daher Stipendien für ausländische Juristinnen und Juristen oder Möglichkeiten, sie im Rahmen von anwaltlichen oder wissenschaftlichen Tätigkeiten anzustellen oder auszubilden.

„Luftbrücke Afghanistan“ ist ein Bündnis von Einzelpersonen und Organisationen, das von Kava Spartak (Yaar e.V.) und Dr. Tilmann Röder (Forschungs- und Beratungsstelle Rechtsstaatsförderung der Freien Universität Berlin) initiiert wurde. Ziel der Initiative ist die Evakuierung von besonders gefährdeten Personen aus Afghanistan. Neben der Bearbeitung von Einzelfällen, die an das Auswärtige Amt übermittelt werden, setzt sich die „Luftbrücke Afghanistan“ auch im Advocacy-Bereich ein. Die Initiative fordert von der Bundesregierung ein Schutzkontingent für unmittelbar Gefährdete und ihre Familien und deren effektive logistische Unterstützung.

Kontakt und weitere Informationen:

Roland Richtstein r.richtstein(at)googlemail(dot)com