Litigation-PR: Ist das noch Rechtsberatung oder kann das weg?
Chan-jo Jun: "Hätte Vosgerau gewonnen, hätte er vermutlich gesagt: Guck mal, hier ist CORRECTIV widerlegt worden. Obwohl es in dem Verfahren von vorneherein nur um Nebensächlichkeiten ging."
Bei Auseinandersetzungen und bei gerichtlichen Verfahren, an denen Politiker oder Prominente beteiligt sind, geht es früher oder später um was? Genau: Litigation-PR. Kaum wurden wir jemals zuvor mit dieser Art der Öffentlichkeitsarbeit so massiv konfrontiert, wie im Jahr 2024. CORRECTIV, Rammstein, Landesverfassungsrichter in Thüringen und Strafrecht im Allgemeinen, um nur ein paar Stichworte in den Raum zu werfen. Doch was genau ist Litigation-PR, ab wann ist sie missbräuchlich und gibt es berufsrechtliche Grenzen? Brauchen wir mehr Regulierung? Was ist eigentlich mit bezahlten Posts auf LinkedIn? All diese Fragen bespreche ich mit einem Kollegen, der just solche Litigation-PR gerne aufdeckt und uns aufklärt. Chan-jo Jun spricht mit mir über Geheimhaltung, Reaktionszwänge und manipulative PR. Gibt es Grenzen und wie setzt man vielleicht selbst aktiv Grenzen? Ist Chan-jo vielleicht selbst so etwas wie ein Litigation-PR-Manager? Und schadet - jedenfalls missbräuchliche - Litigation-PR nicht der gesamten Anwaltschaft?