Die Preisträgerin 2004: Marie Marcks

Im Jahr 2004 erhielt als erste Frau Marie Marcks den Karikaturpreis der deutschen Anwaltschaft.

Pressemitteilung

Laudatio Dr. Gisela Vetter-Liebenow M.A., Stellvertretende Direktorin des Wilhelm-Busch-Museums Hannover – Deutsches Museum für Karikatur und kritische Grafik

Grußwort Prof. Dr. Jutta Limbach, Präsidentin des Goethe-Instituts.

Zur Person

Am 25. August 1922 wurde Marie Marcks als Tochter eines Architekten und der Leiterin einer privaten Kunstschule in Berlin geboren. Aufgewachsen in einer, wie sie es nennt, „kunstlastigen“ Familie mit viel Sinn für Humor – Onkel Gerhard Marcks war ein Bildhauer – lernte sie ihr Handwerk quasi nebenbei. Nach dem Abitur folgten vier Semester Architekturstudium, dann kam der Krieg. Heidelberg.

Seit 1945 ist sie als freie Malerin und Grafikerin tätig, Buchillustrationen, Plakat- und Ausstellungsgestaltung gehören zu ihrem Tätigkeitsfeld. Nach dem Krieg wurde Marie Marcks mit ihrer kleinen Tochter in ein Dorf nahe Berlin evakuiert. Dort gab es nichts, was die junge Frau hielt. So ging sie 1948 nach Heidelberg, um ihre Schwester zu suchen, die dort studierte. Seitdem lebt sie in Heidelberg. Ab 1963 zeichnet sie täglich, 25 Jahre lang, tagespolitische Karikaturen für die Süddeutsche Zeitung, Die Zeit, Brigitte und die Titanic sowie wissenschaftspolitische Karikaturen für das atomzeitalter und brach damit in eine Männerdomäne ein. Themen ihrer Karikaturen waren Umweltverschmutzung, Atomenergie, Emanzipation und Erziehung, oft lange bevor diese in die öffentliche Diskussion kamen. Es folgen zahlreiche Buchveröffentlichungen. u. a. „Weißt du, dass du schön bist?“ (1974), „Marie es brennt! Autobiographische Aufzeichnungen“ (1984), „Prost die Herren“ (1992) und „Du siehst nie, was ich für dich tue!“ (1997). In den Jahren in den USA entstehen die beiden Zeichentrickfilme „City Life“ und „Genie und Vogel“. 1992 produziert sie Kurzfilme für den SWF.

Marie Marcks hat fünf Kinder großgezogen, sie ist zweimal geschieden und war fast immer alleinerziehend. Das Bundesverdienstkreuz wurde ihr 1992 verliehen und 2002 der renommierte Satire-Preis „Göttinger Elch“. Sie starb am 14. Dezember 2014 in

Mit dem Karikaturpreis der deutschen Anwaltschaft 2004 erfolgt eine weitere Anerkennung der Grande Dame der humoristischen Zeichenkunst.

Die Karikatur von Marie Marcks ist in einer limitierten Sonderauflage von 200 Stück als Siebdruck (Format 50 x 65 cm) erhältlich. Das Werk ist von der Künstlerin handsigniert und kann für 195 Euro zzgl. Versand und Verpackung bei der BRAK bestellungen(at)brak(dot)de erworben werden.

Marie Marcks, Preisträgerin 2004, "Justitia"

Marie Marcks, Preisträgerin 2004, "Justitia"