BRAK und IRZ setzen sich gemeinsam für die anwaltliche Selbstverwaltung in Vietnam ein

Am 14. und 15. August 2024 organisierten die Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) und die Deutsche Stiftung für internationale rechtliche Zusammenarbeit (IRZ e. V.) einen 2-tägigen Workshop an der Justizakademie in Hanoi, der sich intensiv mit den Berufspflichten und der Berufsaufsicht der Anwaltschaft auseinandersetzte.

Im Rahmen des Workshops stellten der Vizepräsident der BRAK, Dr. Christian Lemke, und die Referentin Swetlana Schaworonkowa das deutsche Kammersystem vor. Sie erläuterten die Berufspflichten der deutschen Anwaltschaft sowie die Mechanismen der Berufsaufsicht in Deutschland. Ziel war es, den Teilnehmenden, darunter angehende Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, ein tiefes Verständnis für das Beschwerdeverfahren vor den Rechtsanwaltskammern und die Anwaltsgerichtsbarkeit zu vermitteln. Besonders im Fokus standen Sanktionen bei Verstößen gegen das Berufsrecht, aber auch die Struktur der anwaltlichen Selbstverwaltung und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der Anwaltschaft in Deutschland und Vietnam.

Diese Veranstaltung ist Teil des Deutsch-Vietnamesischen Rechtsstaatsdialogs und unterstreicht die enge Kooperation mit der Justizakademie in Hanoi. Die Akademie spielt eine zentrale Rolle in der Ausbildung von Juristinnen und Juristen in Vietnam, einschließlich der Ausbildung von Richterinnen, Richtern und Staatsanwältinnen und Staatsanwälten.

Im Rahmen des Besuchs in Hanoi trafen sich Vertreter der BRAK zudem mit der Vietnam Bar Federation zu einem Runden Tisch. Dabei wurden das besondere elektronische Anwaltspostfach (beA) vorgestellt und zukünftige gemeinsame Projekte besprochen. Diese Zusammenarbeit markiert einen wichtigen Schritt zur Stärkung der juristischen Selbstverwaltung und der internationalen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Vietnam.