Jahresbericht – EASO
Das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (EASO) hat im Juni seinen Jahresbericht für das Jahr 2019 veröffentlicht. Darin gibt das Büro einen Überblick über die wesentlichen Entwicklungen im Asylbereich sowie über das Funktionieren des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (CEAS).
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Anträge auf internationalen Schutz erstmals seit 2015 wieder gestiegen, nämlich um 11%. Die ist u. a. auf die steigende Zahl von Anträgen von Staatsangehörigen Venezuelas (+104%) und Kolumbiens (+214%). Der Bericht kommt u. a. zu dem Schluss, dass der Rückstau der Anträge nach wie vor über dem Niveau von vor 2015 liegt, die Asylsysteme der Staaten stehen mithin nach wie vor unter hohem Druck. Zudem rückt Sekundärmigration zunehmend in den Fokus und feuert die Debatte über die Funktionsfähigkeit des Dublinverfahrens an. Die EU+ - Staaten haben im letzten Jahr ferner die Bedürfnisse von besonders schutzbedürftigen Antragstellern in zunehmendem Maße gestärkt. Gerichte spielten aufgrund der großen Zahl von Verfahren in der zweiten Instanz eine bedeutende Rolle in der Auslegung und Anwendung der Normen des EU-Asylrecht - Acquis. Nach wie vor konnten nicht all jene, gegen die Rückführungsentscheidungen getroffen wurden, tatsächlich zurückgeführt werden.
Mit 22% wurden die meisten Asylanträge in Deutschland gestellt, gefolgt von Frankreich (17%) und Spanien (16%). EASO feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen.
Weiterführender Link:
- EASO-Jahresbericht (Juni 2020)