Nachrichten aus Berlin | Ausgabe 6/2022

Rechtsanwaltsfachangestellte: erneut rückläufige Ausbildungszahlen

Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge bei Rechtsanwalts- sowie Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten ist im Jahr 2021 erneut zurückgegangen. Das zeigen Erhebungen der Rechtsanwaltskammern sowie des Bundesverbands der Freien Berufe.

23.03.2022Newsletter

Zwischen dem 1.10.2020 und dem 30.9.2021 wurden im Vergleich zum vorangegangenen Ausbildungsjahr rund 3,7 % weniger Ausbildungsverträge für Rechtsanwaltsfachangestellte sowie Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte abgeschlossen. Das zeigt die aktuelle Ausbildungsstatistik des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB), die auf Meldungen der Rechtsanwaltskammern über die in ihren Kammerbezirken abgeschlossenen Ausbildungsverträge beruht. Im Ausbildungsberuf Rechtsanwaltsfachangestellte/r wurden 2.570 neue Verträge abgeschlossen (Vorjahr: 2.697), im Ausbildungsberuf Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte/r 984 (Vorjahr: 993). Die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge stieg in neun Kammerbezirken im Vorjahresvergleich an; 17 RAKn verzeichneten zum Teil deutliche Rückgänge.

Laut der Erhebung des Bundesverbands der freien Berufe e.V. (BFB) ging die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse im selben Zeitraum sogar um 5,5 % zurück. Die Zahlen decken sich nicht vollständig, da die Statistik des BiBB aufgrund des Zeitpunktes ihrer Erstellung später erfolgte Änderungen noch berücksichtigen kann.

Die Entwicklung bei den Rechtsanwalts- sowie Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten ist konträr zur Entwicklung der Ausbildungszahlen in den übrigen freien Berufen und in der Wirtschaft allgemein. Der BFB verzeichnet insgesamt trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie einen Anstieg neuer Ausbildungsverhältnisse um fast 10 %. Bei den übrigen rechtsberatenden Berufen ist das Bild divers: Die Patentanwaltskammern meldeten einen Rückgang neuer Ausbildungsverträge um über 26 %, die Notarkammern einen Zuwachs um 3 % und die Steuerberaterkammern einen Zuwachs um 3,6 %.

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