Missbrauch legaler Geschäftsstrukturen – Europol
Die EU-Polizeibehörde Europol hat im Dezember 2024 eine Studie über den Missbrauch legaler Geschäftsstrukturen (LBS) durch kriminelle Netzwerke veröffentlicht. Diese kam zu dem Schluss, dass 86 % der bedrohlichsten Netzwerke in Europa auf LBS zurückgreifen.
Durch das Verwischen der Grenze zwischen rechtmäßiger und widerrechtlicher Geschäftstätigkeit sei die Aufdeckung ihrer Taten für die Strafverfolgung maßgeblich erschwert. Betroffen sei eine Vielzahl von Sektoren, zum Zwecke einer Vielzahl von Straftaten. Täter seien alle Arten organisierter krimineller Netzwerke. Am gravierendsten sei in diesem Zusammenhang die Kombination aus dem Missbrauch legaler Strukturen und Korruption. Eine besonders hohe Bedrohung ergebe sich ferner aus high-level Infiltration oder der Übernahme (ggf. schon lange bestehender) LBS. In zunehmendem Maße würden ferner auch hochrangige Mitarbeiter durch Kriminelle ausgebeutet, so dass diese an Wissen und Einfluss gelangten.
Der Bericht enthält zahlreiche Fallbeispiele, u. a. aus den Bereichen CSAM, Drogenkriminalität, sexuelle Ausbeutung, Kulturgüter etc.
Weiterführende Links:
- Pressemitteilung von Europol (EN) (Dezember 2024)
- Bericht von Europol (EN) (Dezember 2024)