Die Preisträger 2016: Greser & Lenz
Im Jahr 2016 erhielten Achim Greser und Heribert Lenz (Greser & Lenz) den Karikaturpreis der deutschen Anwaltschaft. Die Preisverleihung fand am 03.11.2016 in Hannover im Wilhelm Busch - Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst statt.
Aus Anlass der 10. Preisverleihung hat das Museum die Kabinettausstellung "Greser & Lenz: Witze für Deutschland"mit einer Auswahl besonders eindrucksvoller und repräsentativer Karikaturen der Künstler zusammengestellt. Unter den rund 50 Zeichnungen des Karikaturistenduos finden sich aktuelle Zeichnungen für die Frankfurter Allgemeine Zeitung oder den Focus sowie einzelne Episoden aus ihrer frühen Folge „Die roten Strolche“ und die ab 2008 erscheinenden Tierzeichnungen „Staat und Recht“. Als Leihgabe der Bundesrechtsanwaltskammer kann die anlässlich der Preisverleihung exklusiv für die Bundesrechtsanwaltskammer gezeichnete Karikatur "Digitale Persönlichkeit" bewundert werden. Interessierte können die Ausstellung in der Zeit vom 04.11.2016 bis 26.03.2017 besuchen.
„Dass wir uns mit den Mitteln der Komik über alles unterhalten können, das ist doch ein Teil unserer Kultur. Wir alle machen ja auch Witze über uns selbst, sie gehören zum Leben. Warum sollte es irgendein Thema geben, über das man keinen Witz machen darf?“ (Zitat, 2012, Greser & Lenz)
Zu den Preisträgern
Greser & Lenz sind kein janusköpfiges Karikaturistenduo, sie sind so sehr zu einer einzigen Zeichnerpersönlichkeit verschmolzen, dass individuelle Unterschiede in Stil, Witz oder Handschrift gar nicht mehr auszumachen sind. Seit sie vor mehr als zwanzig Jahren beim Satiremagazin „Titanic“ ästhetisch zusammenfanden, haben sie diese Ununterscheidbarkeit zu ihrem Markenzeichen gemacht – und zu einer kommerziellen Stärke ihres Ateliers, denn wenn der eine einmal abwesend sein sollte, kann der andere das Karikaturengeschäft am Laufen halten. Aber am besten sind Greser & Lenz gemeinsam: wenn beide über den geeigneten Witz zu einem aktuellen Ereignis nachdenken, und wenn dann auch wieder beide das fertige Resultat überprüfen. Die Zwischenstufe allerdings, das Zeichnen, wird jeweils nur von einem der beiden übernommen. Von wem jedoch, das wird niemand den abgedruckten Witzen ansehen. „Witze“ nennen Greser & Lenz selbst ihre Arbeiten, von Karikaturen sprechen sie nicht. Die zugespitzte Darstellung prominenter Persönlichkeiten des Zeitgeschehens ist nicht ihr Metier. Greser & Lenz sind vielmehr Meister eines grotesken Humors, der nicht aus graphischer, sondern aus inhaltlicher Verzerrung entsteht. Die karikaturentypische Zuspitzung oder Überladung ihrer Blätter erfolgt über die Situationskomik statt über physiognomische Verformung. Man könnte das eine besonders menschliche Form der Karikatur nennen. Aber harmlos ist sie nicht. Das beweist die heftige Reaktion des Publikums auf die Arbeiten von Greser & Lenz in „Titanic“, „Stern“, „Focus“ und besonders der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, für die sie seit 1996 regelmäßig zeichnen, stets aufs Neue. Gerade weil ihr Stil nicht der üblichen Vorstellung von Karikatur entspricht, werden die Zeichnungen leicht als Provokation missverstanden. Dabei sind die Botschaften von Greser & Lenz unmissverständlich: Ihre Basis ist der gesunde Menschenverstand. Was davon abweicht, ist Wahnsinn, und genau so zeichnen sie es. Wahnsinnig gut.
Andreas Platthaus, Mitglied der Jury des
Karikaturpreises der deutschen Anwaltschaft
Die Karikatur "Digitale Persönlichkeit", die Greser & Lenz anlässlich der Preisverleihung exklusiv für die Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) gezeichnet haben, ist als Kunstdruck (Format 50 x 65 cm) in einer limitierten Auflage von 200 Stück bei der BRAK erhältlich. Das Werk ist von den Künstlern handnummeriert und -signiert. Es kann für 195 Euro, zzgl. Versand und Verpackungskosten, bei der BRAK bestellungen@brak.de bestellt werden.
Medienecho
Zeitungen, Zeitschriften, Nachrichtenagenturen und Onlinepräsenzen
Justiziable Preisträgerbande - 10. Karikaturpreis der deutschen Anwaltschaft (BRAK-Magazin, Ausgabe 6/2016, ET 15.12.2016)
Preis für Greser & Lenz (Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 21.10.2016)