Gedenktag am 24. Januar

Tag des verfolgten Anwalts: Veranstaltungen in Nürnberg und Berlin

Der internationale Gedenktag des bedrohten Anwalts wird jährlich am 24. Januar begangen. Er macht auf die Schicksale von Anwältinnen und Anwälten aufmerksam, die wegen ihrer anwaltlichen Tätigkeit Hass, Bedrohung und Verfolgung erfahren. Die Rechtsanwaltskammern Berlin und Nürnberg laden aus diesem Anlass zu Veranstaltungen ein.

13.01.2025Veranstaltung

Mit dem Tag des verfolgten Anwalts wird jedes Jahr auf die Schicksale von Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten aufmerksam gemacht, die wegen ihrer anwaltlichen Tätigkeit bedroht, inhaftiert und verfolgt werden. Der Gedenktag wurde von europäischen Anwaltsvereinigungen ins Leben gerufen und knüpft an die Ermordung spanischer Gewerkschaftsanwälte im Jahr 1977 an.

In jedem Jahr wird dabei das Augenmerk besonders auf die Situation in einem Land gerichtet. Im Jahr 2024 steht die Verfolgung und Inhaftierung von Anwältinnen und Anwälten in Belarus im Fokus.

Der Gedenktag wird seit 2009 jährlich am 24. Januar begangen. An und um diesen Tag organisieren Anwaltsorganisationen in vielen Ländern Veranstaltungen, so auch in Deutschland:

In Berlin lädt die Rechtsanwaltskammer Berlin am 23.1.2025, 18 Uhr gemeinsam mit dem Deutschen Anwaltverein und dem Republikanischen Anwältinnen- und Anwälteverein (RAV) zu einer Diskussionsveranstaltung ein. Ludmila Kazak, Rechtsanwältin und Preisträgerin des Menschenrechtspreises der International Bar Association 2021, und die Menschenrechtsanwältin Maryia Kolesova-Hudzilina, über die Situation der Anwaltschaft in ihrem Land und im Exil. Die Veranstaltung findet in den Räumen des Deutschen Anwaltvereins, Littenstr. 11, 10179 Berlin statt. Einlass ist ab 17:30 Uhr.

Am 24.1.2025, 13 Uhr rufen die Rechtsanwaltskammer Berlin und der RAV zu einer Solidaritäts-Kundgebung vor der Botschaft von Belarus (Am Treptower Park 32, 12435 Berlin) auf. Parallel rufen andere deutsche, europäische und internationale Kammern und anwaltliche Vereinigungen zu Kundgebungen vor den Botschaften in den jeweiligen Ländern bzw. Städten auf, um Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen in Belarus zu zeigen, gegen deren Repression zu protestieren und auf Einzelschicksale hinzuweisen.

In Nürnberg organisiert Amnesty International mit Unterstützung der Rechtsanwaltskammer Nürnberg am 24.1., 16 Uhr eine Veranstaltung, bei der auf die Schicksale verfolgter und bedrohter Anwältinnen und Anwälte weltweit aufmerksam gemacht wird. Zudem wird die Bedrohung des Rechtsstaats im Ausland wie im Inland thematisiert. Bei der Veranstaltung im Nürnberger Justizpalast wird auch die Wanderausstellung „Anwalt ohne Recht“ eröffnet, die Schicksale in der NS-Zeit verfolgter jüdischer Anwältinnen und Anwälte zeigt.

Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, es ist jedoch eine Anmeldung erforderlich (ausstellung@olg-n.bayern.de).

Weiterführende Links:

 

Erstveröfentlichung am 8.1.2025,
 Links ergänzt am 14.1.2025

Hintergrund:

Informationen zur Situation der Anwaltschaft in Belarus hat die Organisation „Internationales Observatorium für Rechtsanwälte“ (OIAD) in einer Broschüre zusammengetragen; auf deren Website findet sich auch ein Kurz-Überblick. OIAD ist eine Initiative u.a. der nationalen Anwaltsvertretungen aus Frankreich, Spanien und Italien. Siehe außerdem das Interview mit dem belarusischen Anwalt Sergej Ivanov* in BRAK-Magazin 5/2021, 6.

* Name geändert