Nachrichten aus Berlin | Ausgabe 21/2025

Die Sieger:innen des 13. Soldan Moot Courts stehen fest

Vom Schriftsatz bis zur mündlichen Verhandlung: Der 13. Soldan Moot Court in Hannover zeigte erneut, wie praxisnah juristische Ausbildung sein kann. Studierende aus Hannover, Hamburg und Berlin überzeugten auf ganzer Linie.

15.10.2025Newsletter
Schriftzug "MOOT"

Beim 13. Hans-Soldan-Moot-Court zur anwaltlichen Berufspraxis traten 30 Teams von 19 juristischen Fakultäten aus ganz Deutschland gegeneinander an, um in simulierten Zivilverfahren ihr Können unter Beweis zu stellen. Vom 9. bis 11. Oktober 2025 fanden die mündlichen Verhandlungen an der Leibniz Universität Hannover statt. Die Veranstaltung gilt als einer der renommiertesten Moot Courts im deutschsprachigen Raum und verbindet juristische Theorie mit der Realität anwaltlicher Arbeit.

Hamburg und Hannover an der Spitze

In diesem Jahr setzte sich das Team 2 der Universität Hamburg mit dem Preis der Bundesrechtsanwaltskammer für den besten Klageschriftsatz durch. Gleich doppelt erfolgreich war das Team 1 der Leibniz Universität Hannover: Sowohl der Preis des Deutschen Anwaltvereins für die beste Beklagtenschrift als auch der Hans-Soldan-Preis für die beste mündliche Leistung gingen an die Gastgeberuniversität.

Den Preis für die beste Einzelleistung in den mündlichen Verhandlungen sicherte sich Julien Matthes von der Universität Greifswald (Team 1), der mit dem Preis des Deutschen Juristen-Fakultätentages ausgezeichnet wurde.

Komplexer Fall mit Berufsrechtsbezug

Der diesjährige Fall behandelte eine Vielzahl praxisrelevanter Rechtsfragen – von erbrechtlichen Problemen über Anwaltshaftung und beA-Versandrisiken bis hin zu Interessenkollisionen bei Mehrfachmandaten. Damit bot er ideale Voraussetzungen, um Studierende an die Herausforderungen des Berufsalltags heranzuführen.

Vor den mündlichen Verhandlungen in Hannover hatten die Teilnehmenden bereits in Pre-Moots in Bayreuth, Berlin, Bonn und Hamburg die Gelegenheit, ihr Auftreten und ihre Argumentationsstrategien zu testen.

Rahmenprogramm und Engagement der Anwaltschaft

Begleitet wird der Soldan Moot-Court von einem vielfältigem Rahmenprogramm. Dazu zählte ein Talk-Format, bei dem verschiedene juristische Karrierewege vorgestellt wurden. Dabei waren Dr. Katharina Bernheim-Engler, LL.M. (Berkeley), seit 1. Oktober Juniorprofessurin für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht und Anwaltsrecht an der Universität Hannover; Dr. Dario Arconada Valbuena, LL.M. (Taxation), Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht und Vorstandsmitglied der Rechtsanwaltskammer Celle; Victora Fricke, Rechtsreferendarin und Legal Influencerin, und nicht zuletzt Dr. Ines Bodensiek, die seit dem 01.07.2025 als Rechtsanwältin beim Bundesgerichtshof zugelassen ist. Beim festlichen Bankett im Welfenschloss sorgten schließlich die „BRAK Brothers“ – eine Band bestehend aus drei Kammerpräsidenten und einem Kammergeschäftsführer – für ausgelassene Stimmung.

Wie in jedem Jahr trugen zahlreiche Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte als Richter:innen, Juror:innen und Korrektor:innen zum Erfolg der Veranstaltung bei. Das Organisationsteam dankt ausdrücklich für diesen ehrenamtlichen Einsatz.

Über den Wettbewerb:

Um Jurastudierende – zusätzlich zur Ausbildung an Universitäten – bestmöglich auf den Anwaltsberuf sowie berufsrechtliche Fragestellungen vorzubereiten, richten die Bundesrechtsanwaltskammer, die Hans Soldan Stiftung, der Deutsche Anwaltverein sowie der Deutsche Juristen-Fakultätentag jährlich gemeinsam den Soldan Moot aus – einen studentischen Wettbewerb zum anwaltlichen Berufsrecht, den das Institut für Prozess- und Anwaltsrecht der Universität Hannover unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Wolf wissenschaftlich betreut und organisiert.